Der ADAC hat angekündigt, seine Mitgliedsbeiträge um zehn Prozent erhöhen zu wollen. Seit 2004 seien die Beträge, die Autofahrer für die Leistungen von Deutschlands größtem Automobilclub zahlen müssen, nicht mehr angepasst worden, nun sei deren finanzielle Deckung nicht mehr anders möglich.
Anstelle von bisherigen 44,50 Euro müssen ADAC-Mitglieder nun 49 Euro zahlen. Dies teilte der Präsident des Automobilclubs, Peter Mayer, am Mittwoch in München mit: Die 18,8 Millionen Mitglieder sollen 4,50 Euro mehr im Monat für die vielfältigen Leistungen des ADAC zur Kostendeckung zahlen – allein für die Tankfüllungen der 1.700 Fahrzeuge im Fuhrpark seien im vergangenen Jahr 8,3 Millionen Euro angefallen, während es im Jahr 2004, als die Mitgliedsbeiträge das letzte Mal erhöht wurden, lediglich 5,5 Millionen Euro waren.
10 Prozent seit 2004: ADAC nennt Beitragserhöhung „maßvoll“
In diesem Zusammenhang wies der ADAC auch auf die Spriterhöhungen zur Ferienzeit hin: Der Liter Super E10 habe sich innerhalb einer Woche um 1,9 Cent verteuert und läge nun im Durchschnitt bei 1,565 Euro und auch Diesel sei um 1,4 Cent auf 1,408 Euro gestiegen. Der Automobilclub bemängelte die als überhöht empfundenen Spritpreise auch angesichts der gestiegenen Rohölpreise.
Projektleiter Marc Fleischhauer hat sich zudem in München zu den Plänen im Fernbusbereich geäußert: Gemeinsam mit der Deutschen Post will der ADAC Fernbuslinien betreiben, die dann ein Drittel des Postbus-Marktes ausmachen sollen – 400 Millionen Euro Umsatz wird von der Touristiksparte des Automobilclubs erwartet. Ab November 2013 sollen die Linien befahren werden, im nächsten Frühjahr sollen 60 Busse 30 Städte ansteuern.
Mitgliedsbeiträge reichen beim Automobilclub nicht zur Kostendeckung aus
Die Beitragseinnahmen des ADAC beliefen sich im letzten Jahr auf 1,01 Milliarden Euro, während der Gewinn um 13,8 Millionen auf 84,9 Millionen Euro kletterte. Zur Bundestagswahl fordert der Automobilclub, der seit 110 Jahren besteht, von der Politik, sich gegen eine Pkw-Maut zu entscheiden, in den Straßenausbau zu investieren und den Wettbewerb auf dem Spritmarkt zu fördern – der ADAC kann hierbei auf einen gewissen Einfluss nicht zuletzt aufgrund seiner hohen Mitgliederzahl hoffen.
Bild:ADAC von woozie2010, CC BY – bearbeitet von borlife.